1. Tag: Freitag, der 13. - wir sind dann mal weg...

 

Kurz nach 5 Uhr, der Wecker klingelt, draußen ist es noch finstere Nacht. Urlaub? Da muss jemand was komplett falsch verstanden haben. Wir stehen trotzdem auf. Der Plan ist: bis Mittags in Lyon sein. Wir haben schließlich nur zwei Tage Zeit für die lange Anreise zur Fähre. Sonntag früh müssen wir in Barcelona am Hafen sein.

 

Also, kurz ein Milchkaffee, soviel Zeit muss sein. Mopeds aus der Garage, das Gepäck ist schnell verstaut. Und los gehts. Susanne an der Tankstelle gibt uns noch einen Satz mit auf den Weg: "Marokko? Da war ich einmal - einmal und nie wieder." Sie ergänzt, dass sie damals während des Ramadan dort war, vielleicht war die Stimmung deshalb nicht so entspannt. Inzwischen haben wir soviele unterschiedliche Meinungen gehört (auch und am meisten von Leuten, die noch nie dort waren), dass wir umso gespannter sind uns ein eigenes Bild zu machen.

 

 

Kurz nach 7 rollen wir mit dem abklingenden Freitagfrüh-Berufsverkehr aus der Stadt. Von Freiburg gehts über die Autobahn nach Mulhouse. An der ersten Mautsetelle bei Besancon werden wir das erste Mal kräftig geduscht, bei 8 Grad wird uns wieder klar, dass wir erst April haben und ziehen uns noch eine Schicht unter die Motorradkombi... schliesslich haben wir mehr als 600 km vor uns und auskühlen macht müde.

Ansonsten ist es in Frankreich ein sehr entspanntes Reisen Richtung Südwesten. Mit jedem Kilometer wird es grüner, aber nicht wärmer.

Unser Plan geht auf: Mittags erreichen wir Lyon, um ein Haar verfahren wir uns, aber kriegen gerade noch die Kurve. Kurz hinter der Stadt verlassen wir die Autobahn und fahren ein Stück an der Rhone entlang, die ist fast auf Augenhöhe, soviel Wasser hat sie. Und dann gibts auch wieder Wasser von oben. Immerhin ist der Regen jetzt etwas wärmer mit 16 Grad.

 

 

Zwei Dritttel der heutigen Strecke ist geschafft. Wir gönnen uns eine ausgiebige Mittagspause in einem kleinen Straßencafé, dass sich als geheimer Gourmettempel entpuppt. Hausgemachte Burger mit einem feinen Salat. Manchmal sieht man von außen nicht, was sich drin so bietet, ein Glücksstreffer. Vielleicht schmeckt es auch nur so gut, weil: müdekaltwielangenoch...

200 km haben wir noch vor uns. Wir bleiben auf der Landstraße... Links die Rhone, rechts ziehen Weinberge und blühende Apfelplantagen an uns vorbei. Ja, das ist Urlaub! Pünktlich zur Kaffezeit entdecken wir einen sehr hübschen Salon de Thé, es ist warm genug zum draußen sitzen und es gibt sehr feines hausgemachtes Eis. Wenn ihr mal in der Gegend seid: unbedingt Chateigne Glacé probieren. Das ist an der Ardeche und in den Sevennen sozusagen Nationalgericht: Kastanieneis. Zum reinliegen.

 

 

Das rettet uns für die letzten 100 km Richtung Ardeche, die schön kurvig und landschaftlich wundervoll sind. Über zwei kleine Cols geht es auf fast 800 Meter hoch und es gibt nochmal ein-zwei kalte Duschen, bevor wir in Joyeuse ins Hotel einlaufen. Hier gibts ne heiße Dusche, die der Fliesenleger interessanterweise bergauf geplättelt hat. Müde, aber nicht so kaputt wie befürchtet, beenden wir den Tag nach 630 km mit einem sehr leckeren einheimischen Rosé und einer sensationellen Holzofenpizza.

 

Fazit: Früh aufstehen lohnt sich. Und: die Franzosen können: gutes Eis und super Pizza.

 

Gute Nacht :-)

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Laura (Dienstag, 17 April 2018)

    Joyeuse - äh je connais � Aber Milchcafé zum Frühstück?! Suse, du?